Was haben für mich eine Hausgeburt und Minimalismus gemeinsam?

„Wir überlegen, wie wir das Kind vorbereiten können. Mit feinen Elektroden? Wir sind ratlos. Nicht das Kind müssen wir vorbereiten. Uns selbst. Die eigenen Augen müssen wir öffnen. Die eigene Blindheit muss aufhören. Mit ein wenig Verständnis ist alles so einfach.“ (Frédérick Leboyer)

Meine drei Buben sind alle in meinem Elternhaus und mit Hilfe meiner Mutter auf die Welt gekommen. Was hat mich dazu bewegt, dass ich mich in meiner ersten Schwangerschaft zu einer Hausgeburt entschieden habe? Ich denke eine Charaktereigenschaft, die mich sehr gut beschreibt ist NATÜRLICH. Das Thema Geburt war mir gerade durch den Beruf meiner Mutter als Hebamme immer ein sehr VERTRAUTES  und so erschien mir dieser Gedanke als der für mich natürlichste und gesündeste Weg. Mir war es sehr wichtig in ein Umfeld eingebettet zu sein, welches mich beim LOSLASSEN nicht störte.

Für mich waren diese drei Hausgeburten der EINFACHSTE Weg. Sie waren alle drei zauberhaft und zu 100% selbstbestimmt. Keine meiner Geburten habe ich als laut empfunden sondern sie waren geprägt von Geduld, Stille und Schweigen. Man gab mir ZEIT und RAUM. Alles rund um uns herum hat für uns gearbeitet Raum, Zeit, Tag und Nacht. Alles war EINS abgestimmt auf die Bedürfnisse meines Kindes und mich.

Wenn man einmal eine Hausgeburt hatte ist es sehr naheliegend diesen Weg wieder zu gehen und so waren eben auch die nachfolgenden Geburten Hausgeburten. Der Unterschied liegt wohl darin, dass das erste Kind einen zur Mutter macht und man dann eben schon eine Mutter ist. Natürlich war meine Mutter auch bei den nächsten Kindern meine Geburtsbegleiterin, denn wie sie so gerne sagt: “ Never change a winning team!“

Bei all meinen Schwangerschaften und Geburten habe ich meine Vorbereitung auf das Wesentliche konzentriert. Ich habe mir eine grandiose Hebamme gesucht und einen für die Geburt förderlichen Lebensstil beibehalten. Ich habe weiterhin meinen Kaffee getrunken und auch Ski gefahren bin ich noch.  Solange es sich für mich gut anfühlte war es das auch. Mit mir als Schwangere konnte man also kein gutes Geld machen.

Also was hat dann meine Vorbereitung beinhaltet? Kurz zusammengefasst: Hypnobirthing, Schwangerschaftsmassagen, Bikram Yoga, ayurvedische Einlaufbehandlungen vor der Geburt und ein Geburtentrainer (EPI-NO), der mich vor Geburtsverletzungen geschützt und mir ein Gefühl für die Geburt gegeben hat.  Ein minimaler Aufwand, der mich für die Geburt und die Zeit danach sehr gut vorbereitet hat.

Es gibt nicht den EINEN Weg um gesund zu gebären aber ich finde wir sollten alle danach trachten den eigenen zu WÄHLEN, um so unseren Kindern eine gesunde und das bedeutet für mich natürliche Geburt zu ermöglichen, denn ich weiß:

„Die Angst sitzt im Nacken. Der Feind greift immer von hinten an. Das Kind ist trunken vor Schmerz, vor allem weil es nicht mehr an seinem Rücken spürt. Der Rücken, der sich jeden Tag mehr gekrümmt hat, den die Wehen unter der Geburt gespannt haben wie einen Bogen, wird plötzlich losgelassen.“ (Frédérick Leboyer)

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6 Kommentare

  1. Danke für diesen so schönen Beitrag! Hab mich so wieder gefunden, denn auch ich hatte 4 total unkomplizierte Schwangerschaften, die mich unglaublich glücklich gemacht haben. So waren auch die Geburten, wenngleich ich mich nicht über eine Hausgebrauch drüber getraut hätte. Ich finde es sehr wichtig, dass Schwangerschaft und Geburt nicht als Krankheit, sondern als wunderbares Weltereignis gesehen werden. Es werden rund um dieses Thema so viele Ängsten geschürt. Umso schöner ist dein Zeugnis!!!

  2. Ganz wunderbare Worte und Fotos.
    Meine Jungs sind schon fast erwachsen,aber wenn ich das lese sind sofort die wunderbaren Gefühle dieser wundervollen ersten Wochen wieder da…
    Einfach schön!!!

  3. So ein schöner Blogbeitrag! Eine (selbstbestimmte) Geburt erleben zu dürfen , gehört zu den wunderbarsten Erlebnissen!
    Danke, dass du deine Erfahrungen zum Thema Hausgeburt so offen teilst!

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