Boys and their toys – meine persönliche Nummer 1

Im Bild seht ihr meinen zweitgeborenen Sohn Leopold. Da man als Zweitgeborener sowieso immer zurückstecken muss ist er heute meine persönliche Nummer 1.  Auch weil er momentan immer sagt „Poldi auch, Poldi auch!“  – sehr süß. Jedoch hatte alles mit meinem ersten Sohn begonnen. Es war Emils zweites Weihnachten als ich mich auf die Suche nach einem einzigartigen und plastikfreien Geschenk machte. Instinktiv kam ich auf die Idee ihm eine Puppe zu schenken und handgearbeitet sollte sie auch noch sein. Ich wollte ein einzigartiges Geschenk für meinen einzigartigen Emil. Und nach längerem Beratschlagen war sie gefunden. Eine wunderschöne weiche Kuschelpuppe aus Stoff. Jetzt brauchte ich jemanden, der handwerklich so geschickt war sie für mich zu nähen. Da musste ich Gott sei Dank nicht lange suchen, da meine Mutter eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist. Mit Hilfe der Puppenexpertin Gloria Plattner aus Tirol stand einer liebevoll handgefertigten Stoffpuppe aus ökologischen Naturmaterialien so nichts mehr im Wege. Gloria ist selbst Mutter von 5 Kindern und legt großen Wert auf regionale, nachhaltige, fair produzierte Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau.  Auf diesem Wege möchte ich ihr herzlichst danken, denn sie hat uns den Weg für unsere wunderbaren und einzigartigen Puppen in unserem Zu Hause geebnet. Mit der Zeit und mit den Kindern wuchs unsere Puppenfamilie und umso mehr freute ich mich über Antons Geburtsgeschenk von meiner Mutter. Ich möchte euch in den nächsten Zeilen gerne ein wenig über diese Puppe erzählen und warum ich sie als Geburtsgeschenk gerade auch für Buben  LIEBE .  Wir Erwachsene sollten uns für das Spielzeug unserer Kinder interessieren und für das erste Spielzeug unseres Neugeborenen sowieso. Deshalb unbedingt weiterlesen…

Buben und Puppen?

Mein liebstes Geschenk, welches ich für meinen 5 Wochen alten Sohn bekommen habe ist ein handgearbeitetes Strampelpüppchen mit dem Namen Alexander.  Warum ist er mein Favorit unter all den wunderschönen Babygeschenken, die ich bei all meinen 3 Söhnen bekommen habe?

 Die Puppe gehört zu den ältesten Spielzeugen der Menschheit, und sie ist das erste Spielzeug, das wir sinnvollerweise einem Kind in die Wiege legen. Sie ist das Bild des Menschen und damit für jedes sich heran entwickelnde Menschenwesen dasjenige Spielzeug, das am meisten sein eigenes Gestaltwerden in der Fantasie herausfordert und belebt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass man auch den Buben dieses Spielzeug nicht vorenthält.

Mehr und mehr werden dabei die nach Entfaltung drängenden Fantasie- und Gestaltungskräfte herausgefordert, und das Kind erlebt immer wieder Glücksmomente an den eigenen Empfindungen.[1] Das Strampelpüppchen gehört zu der Familie der Waldorfpuppen. Diese Puppen werden oft an Waldorfschulen gefertigt und haben daher auch ihren Namen. Es gibt eine Menge verschiedener Puppenarten (abgestimmt auf das Alter des Kindes) und auch die Materialien variieren. Aber sie haben alle folgendes gemeinsam: Die Gesichter der Puppen sind zurückhaltend gestaltet ohne Berücksichtigung von Gefühlen oder Mimik.

Eben weil die Gesichtszüge der Stoffpuppe nur durch Punkte als Augen und Mund angedeutet sind, ist es für das Kind einfach, sich im Spiel vorzustellen, dass die Puppe weint, lacht, die Augen schließt, singt, die Zunge herausstreckt oder ein trauriges Gesicht macht. Auch verändert sich die Stoffpuppe im Laufe der Zeit, weil sie durch die Persönlichkeit ihrer Puppenmutter geprägt wird.

Mittlerweile können wir unseren Kindern Plastikpuppen kaufen, die Frühgeborene darstellen. Aber derart naturgetreue Abbildungen von Säuglingen gewähren dem spielenden Kind nicht die nötige Freiheit, der Puppe auch andere Rollen zuzuteilen.[2] Kinder, die Zuschauer der vielen technischen Raffinessen an ihren Puppen sind, werden immer unzufriedener. Sie fordern weitere Reize von außen, weil die ewig gleichen Abläufe sie langweilen und sie nicht gelernt haben, innerlich aktiv zu werden. Jede dem Kind unbewusste innere Anstrengung auf dem Gebiet der Fantasie führt aber zu tiefer Befriedigung, Ausgeglichenheit und Frohsinn. Nicht an den Kindern liegt es, dass sie nicht so recht spielen und nachahmen können sondern allein der Umgebung, z.B durch ein überladenes Kinderzimmer. Fähigkeiten sind verwandelte Kindheitskräfte, die im fantasievollen Spiel der frühen Kindheit geübt, gekräftigt und von den Erwachsenen verantwortungsbewusst geleitet und geschützt wurden.[3]

Was natürlich auch fein ist, dass das Kind die Puppe in den Mund nehmen kann. Sie ist leicht zum Halten und sehr weich und kuschelig. Für mich der Favorit und all den Geburtsgeschenken. Mal schauen, was das Christkind heuer wieder zaubert 🙂


Wem das Nähgeschick nicht in die Wiege gelegt wurde und sich für solch einen WegbegleiterIn interessiert findet Gloria Plattner auf www.puppenstorch.at (auch vegane Puppen macht sie) aber auch könnt ihr mittlerweile gerne bei meiner Mutter anfragen dafür schickt mir einfach eine e-mail.

[1] Vgl. Jaffke, Freya (2014): Fröhliche Puppen selbst gemacht, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, S. 11-12

[2] Vlg. Neuschütz, Karin (2015): Die Waldorfpuppe – Wie man sie macht- wie man ihre Kleider näht, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, S. 9-10

[3] Vgl. Jaffke, Freya (2014): Fröhliche Puppen selbst gemacht, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, S. 11-12

 

 

 

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